Leinenrock mit Knopfleiste
Es könnte sein, dass ich in nächster Zeit vermehrt rostrote Kleidungsstücke zeigen werde, ich habe wohl momentan eine Schwäche für diese Farbe.
Vor zwei Jahren habe ich mir diesen einfachen Rock genäht, er besteht nur aus zwei Stoffrechtecken, die die volle Stoffbreite nutzen. Zur Taille hin habe ich die beiden Bahnen mit dem Ruffler (Faltenlegefuß) eingereiht. Dieser Nähmaschinenfuß löst bei mir zwiespältige Gefühle aus, zum einen reihe ich nicht gerne per Hand ein und finde ihn damit sehr praktisch. Zum anderen ist man in der Raffung aber auch nicht so flexibel, sondern auf einzelne Stufen beschränkt. Das bedeutet, der Fuß kann so eingestellt werden, dass er bei jedem, jedem sechsten oder zwölften Stich eine Falte legt. In Kombination mit der eingestellten Stichlänge ergeben sich hier feste Skalierungen. Es benötigt also den ein oder anderen Versuch, um herauszufinden welche Einstellung der gewünschten Raffung am besten entspricht. Vorne in der Mitte habe ich eine funktionale Knopfleiste angebracht, die hier aber auch zusätzlich ein Dekoelement ist.
Den Bund habe ich mit einer, mir zu dieser Zeit praktisch erscheinenden, Verstärkung gearbeitet. Die Verstärkung ist gleichzeitig auch eine gestanzte Vorlage für die Maße des Bunds. Aber bei der Verarbeitung war die Verstärkung deutlich zu dick, gerade weil ja auch die beiden Nahtzugaben verstärkt sind. Diesen Bereich habe ich also nochmal warmgebügelt und abgezogen. Das hat das Ganze schon etwas besser gemacht. Jedoch fand ich den Bund immer noch zu steif und er neigt beim Tragen auch dazu an der Oberkante so kleine Knicke zu machen, wie wenn man Papier tragen würde. In Zukunft werde ich mir also wieder die Arbeit mit normaler Verstärkung machen, damit komme ich persönlich besser klar.
Die Bilder sind übrigens in der atemberaubend schönen Glyptothek in Kopenhagen entstanden. Ich hab versucht euch auf den Bildern den Spaß zu rüber zu bringen, den mir der Rock macht 😉
Verlinkt beim Du für Dich am Donnerstag, Creativsalat, Kleidung Sewalong Mai
Ja, der Spaß kommt rüber – sowohl vom Rock als auch der Glyptothek. Bei mir hast Du ja Begehrlichkeiten geweckt, ich überlege nun, ob ich einen Ruffler „brauche“. Von Bundfix bin ich hingegen auch abgekommen, er ist mir zu dick und hart, mal abgesehen, dass ich in den meisten Fällen ohnehin einen Formbund brauche. Wirklich ein schöner Sommerrock, der unbeschwerte Leichtigkeit ausstrahlt. Lieber Gruß Manuela
Bundfix? Danke, dass du mir die richtige Bezeichnung dafür verrätst, nicht mal die habe ich gekannt… Aber gerade bei Projekten die sonst keine Abschnitte haben, mache ich dann doch gerne einen gerade Bund, weil er hat einfach so wenig Material benötigt.
Grüße
Diese Farbe habe ich auch gerade zugeschnitten. Einen Ruffler habe ich nicht, finde Einkräuseln so schrecklich, dass ich es vermeide und lieber Falten lege (tatsächlich sehen die bei mir auch besser aus), spannend zu erfahren, wie der Ruffler funktioniert, dachte, man kann das beliebig einstellen. Ich mache mir auch immer einen Formbund, finde, dass das schnell geht und doch besser passt als so ein gerades Stück Stoff. Die Glyptothek ist ja toll! LG Anja
Stimmt, gelegte Falten sind vor allem oft noch etwas eleganter finde ich. Beim nächsten Projekt werde ich an dich denken und vielleicht auch Falten legen 🙂 hab ich schon länger nicht mehr gemacht. Ja und noch dazu entstehen beim Ruffler bei verschiedenene Stoffdicken trotz gleicher Einstellung auch wieder unterschiedliche Raffungen, damit ist es jedes Mal wieder von Null anfangen und probieren und rechnen. Also ebenfalls kein Vorteil gegenüber dem Faltenlegen. Grüße
Wenn ich Eingekräuseltes brauche, nehme ich den 6mm-Stfoich und ziehe dann an einem Fadenende.
Das stimmt, aber danach hätte ich die 2,80m noch gleichmäßig verteilen müssen und das mag ich nicht so gerne.
Grüße
Ein zauberhafter Rock! Das mit dem Ruffler klingt interessant, muss ich mir mal merken.