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Burda Wintershorts, die Zweite

Mitte Februar brauchte ich schnell eine schwarze, elegante Hose. Mein Stofflager ist jedoch klein und so fand sich nur ein Stoff der in Frage kam. Die 0,7m Lauflänge gaben, ohne große Überlegungen meinerseits, den Schnitt vor: es sollte eine zweite Variante der Burda Wintershorts werden. Mein erstes Modell liebe ich sehr und trage es in allen Lebenslagen.

Der Schnitt #129 aus der Burda style 02/2013 ist in Größe 40 genäht, damit ich ihn füttern kann und auch noch gut Platz für eine Strumpfhose ist. Es ist alles wie bei meinem ersten Modell verarbeitet. Den geraden Burda Bund habe ich wieder durch den eigens konstruierten Formbund ersetzt. Ich habe viel mit der Hand genäht, z.B. ist das Futter an den Beinen komplett per Hand angenäht. Auch hielt der Twill den Außenaufschlag bei weitem nicht so gut, wie die Wolle der ersten Shorts. Darum habe ich den gesamten Umschlag locker, unsichtbar von Hand angeheftet. Das stellt sicher, dass er immer noch schön rund und weich fällt.

Der Stoff ist ein Stretch-Twill von Selfmade, aus 66% Polyester, 30% Viskose und 4% Elasthan. Für eine reine Kunstfaser trägt er sich ganz gut. Eigentlich war er für die Rückseite und Ärmel eines Blouson gedacht. Die Front wäre aus einem Samt in kräftigem, dunklem Pink geworden. Im Englischen habe ich für diese Farbe oft den Begriff Punch gelesen, obwohl ich bei Punch eher an das schwere, tiefe Rot von Glühwein denke. Naja egal. Nachdem der schwarze Stoff verbraucht war, habe ich den Samt gleich am Tauschtisch beim Nähtreffen vorletzte Woche weitergegeben. Ein Projekt weniger auf der langen Liste. Auch gut.

Faltenlegung

Ich habe mittlerweile schon einige Hosen mit gelegten Falten in der Front genäht, aber habe noch keine finale Antwort auf die Frage „zur Mitte hin oder zur Seite hin legen“ gefunden. In Tutorials ließt man widersprüchliche Angaben. Manche schreiben Falten unbedingt nach außen legen, damit ist die Mitte der Hose flacher und weniger voluminös, was angeblich vorteilhafter ist. Wieder andere schreiben, unbedingt müsse man die Falten zur Mitte hin legen, da das schlank machen würde. Ich habe jetzt also eine Shorts so und eine so. Wisst ihr da mehr darüber?f

Mir gefallen die Shorts sehr gut und ich habe sie an einem Wochenende genäht (für mich schon wieder außergewöhnlich schnell). Ich konnte zwei Strumpfhosen übereinander darunter tragen und war somit warm angezogen. Bleibt mir nur noch zu hoffen, dass ich die Shorts emotional nicht mit dem Anlass verbinde. Diese Erfahrung hatten mir Nähfreundinnen von ihren Trauerstücken berichtet.

Nachdem ich mit meinen Shorts quasi ein meteorologisch hybrides Projekt genäht habe, bin ich gespannt, ob die Damen beim MMM im März noch Wintergarderobe oder schon Frühlingswerke zeigen.

Hättet ihr Interesse mehr über Nähgarn, die technischen Aspekte und die verschiedenen Arten zu erfahren? Ich bin am überlegen, ob ich dazu mal ein kleines Lexikon mache.

12 thoughts on “Burda Wintershorts, die Zweite

  1. Toll deine Shorts, auch wenn der Anlass – so lese ich es raus – nicht so schön was.
    Bei den Falten frage ich mich, ob es einfach Geschmacksache ist? Nach außen gelegt erscheint mir auf den ersten Blick stimmiger, weil sie dann nicht aufklappen und die Trägerin breiter machen? Das wäre zumindest meine Überlegung dazu.
    Über ein Garn-ABC würde ich mich sehr freuen, da ist mein Wissen noch sehr rudimentär.

    LG Miriam

    1. Ich nähe die Falten immer einige Zentimeter zu, das finde ich schöner und damit können sie auch nicht so „rumklappen“. Und mit der Geschmackssache hast du mit Sicherheit recht. Ich mag nämlich beide Shorts, auch wenn eine Faltenlegung evtl. falsch ist 🙂
      Grüße, Tina

  2. Meteorologisch hybrides Projekt, eine schöne Beschreibung von Wintershorts. Die Shorts finde ich auch schön, und ich hoffe sehr dass du sie öfter trägst und sie vom eher traurigen Anlass entkoppeln kannst. Zur Faltenlegung habe ich noch zu wenig Erfahrungswerte, würde sie aber wohl aus dem Gefühl heraus eher nach außen geklappt machen.
    Als du die Farbe deines weitergegebenen Samts beschrieben hast, musste ich sofort an die österreichischen Punschkrapferln denken. Die haben genau so eine Farbe 🙂 Einen Blouson in Schwarz mit Punch stelle ich mir interessant vor, wird es aber nun leider ja nicht bei dir zu sehen geben. Aber dafür ein kleines Lexikon zu Nähgarn zu lesen, eine super Idee.
    Liebe Grüße, heike

    1. Ich bin ja schon mal froh, dass ihr nicht alle mit den Augen rollt und sagt „Faltenlegung, das weiß man doch“ 😉 Punschkrapferl? Jetzt habe ich Lust auf etwas Süßes!

  3. Deine Shorts sieht super-edel aus und das erinnert mich, dass ich so eine Hose für den Sommer schon eine ganze Weile auf meiner Liste habe. Vielleicht sollte ich mal meine Nähpläne besser aufschreiben. Ich hoffe sehr, dass Du Dich an der Hose freuen kannst, zu meinen beiden Trauer-Kleidungsstücken habe ich ein eher gespaltenes Verhältnis, was aber wohl vor allem daran liegt, dass das Kleid zu schick ist und die Hose ein bisschen rutscht. Deine Hose ist da viel universeller einsetzbar und totzt des Samts kannst Du sie ja ganz leger stylen. Die Falten legt man in der Regel so, wie Du es jetzt gemacht hast, bei Deiner ersten Shorts ist mir der Faltenwurf auch gleich als ungewöhnlich aufgefallen. Aber ich finde, man muss schauen, wie es an der eigenen Figur wirkt. Ich habe bei mir immer das Gefühl, dass Falten, die an der Seite aufgehen, den Bauch viel stärker betonen, weil die vordere Partie dann wie ein Schildkrötenpanzer absteht. Wenn ich eine Hose so nähe, führe ich die Taschen immer bis zum Reißverschluss durch, um dieses Aufsperren zu verhindern. Bei Burda nehme ich übrigens fast immer Weit aus den Bundfalten heraus. War das hilfreich?
    Liebe Grüße, Stefanie

    1. Ah, sehr spannend zu lesen, dass dir die Faltenlegung aufgefallen ist! Ich muss ehrlich sein, ich fühle mich in beiden wohl, habe also selbst keinen Favoriten. Bei den Taschen hat es mich einfach erstaunt, dass es schon im Schnitt mit berücksichtigt ist. Gerade von Burda habe ich es nicht erwartet.
      Grüße, Tina

  4. Mir gefallen deine Shorts sehr gut, sie sehen sehr elegant aus. Ich hoffe sehr, dass du sie bald voller Freude und vielleicht auch voller guter Gedanken an den lieben Menschen tragen kannst.

    LG, Heike

  5. steht dir schon sehr gut, diese Wintershorts. Unddamit der Anlass, aus dem sie entstanden sind, in den Hintergrund gerät, möchte ich sie zu gern mal mit Strumpfhosen in einer knalligen Farbe sehen. Du kannst das tragen.
    LG Bella

    1. Eine gute Idee, ich besitze sogar eine senfgelbe Strumpfhose, die ich mir genau aus diesem Gedanken heraus gekauft habe. Allerdings fühle ich mich immer wie Pipi Langstrumpf, wenn ich sie anprobiere. Ich bin wohl eher der Typ für schwarze Strumpfhosen oder transparente Seidenstrümpfe.
      Grüße, Tina

  6. Liebe Tina,

    die Wintershorts gefällt mir richtig gut und Du kannst sie super tragen. Ganz sicher solltest Du die Hose auch zu anderen Anlässen, wenn nicht sogar im Alltag tragen und auch mal probieren, gewagtere Strümpfe dazu zu tragen.
    Wobei ich Winter und Shorts in meinem Kopf nicht in ein Kleidungsstück kombiniert bekomme, ist sicher ein persönliches Ding.
    Auch wenn ich absolut keine Frostbeule bin, frage ich mich, was der Vorteil einer Wintershorts ist. Dennoch ist es toll, seine eigene Mode fertigen zu können und letztendlich zählt, was gefällt Dir!

    Liebe Grüße,
    Sandra

    1. Ich ersetze mit den beiden Shorts Miniröcke. Bei beiden kann man gut eine dicke Strumpfhose und warme Stiefel tragen, ist damit wärmer angezogen als mit einer Jeans. Und der Vorteil der Shorts zum Minirock ist der fehlende Einblick und dadurch mehr Bewegungsfreiheit. Für mich auf jeden Fall 🙂
      Vielleicht muss ich es wirklich (zumindest vorm Spiegel) nochmal mit der bunten Strumpfhose probieren.
      Grüße, Tina

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