Allgemein Sew Along

Weihnachtskleid Sew Along – Nesselteile

Hier könnt ihr euch nochmal meinen Plan für den diesjähringen Weihnachtskleid Sew Along des MMM Teams ansehen. Dieser Teil meiner Arbeit wird etwas ausführlicher, also wem es zu anstrengend wird, kann gerne einfach nur über die Bilder scrollen…

Nesselteil I

Für das erste Nesselteil habe ich nur meine Schulteränderung eingebracht, da ich ansonsten gerne am Körper abstecken wollte. Damit meine Schultern gut Platz finden und die Front nicht spannt, habe ich den Schulterpunkte jeweils um 4cm rausgedreht.

Nesselteil 1

Nesselteil II

Anhand des ersten Teils habe ich folgende weitere Änderungen gemacht:

  • Den Oberkörper habe ich um 13cm verlängert, zum einen um meine Größe auszugleichen und zum anderen um die Jacke bis knapp auf die Hüfte zu verlängern. Um genug Platz für die Hüfte zu haben, habe ich gleichzeitig um 16cm Umfang erweitert.
  • zusätzlich habe ich die Taille um 7cm verschmälert
  • die 4cm Schulterverbreiterung vom ersten Nesselteil habe ich auf 3cm reduziert, da die Schulter etwas zu weit überhangen.
  • Mit den Änderungen an den Wiener Nähten langweile ich euch nicht im Detail: im Rücken habe ich die Rundung des Schulterblatts abgeflacht, an der Brust habe ich dafür etwas mehr Raum geschaffen.
  • Die Stufe am oberen Ende der Knopfleiste habe ich eliminiert, hat mir nicht gefallen.
  • Der Nacken stand ab, weshalb ich ihn in der hinteren, oberen Mitte um insgesamt 1,6cm eingehalten habe, sowie an der linken und rechten Seite jeweils 0,5cm entfernt.
  • Die Ärmel habe ich am Oberarm um 3cm und am Unterarm um 2cm verlängert, den Schlitz habe ich auf 4cm Länge festgelegt. Damit ergibt sich eine zusätzliche Saumlänge von 5,5cm.

Damit ergab sich folgendes zweites Nesselteil.

Nesselteil 2

Die zweite Version saß schon deutlich besser, da allerdings links und rechts an der Hüfte deutlich zu wenig Weite war, habe ich den Stoff hier behelfsmäßig geschlitzt (auf den Bildern allerdings von meinem Arm verdeckt). Nach dem Abstecken saß es folgendermaßen:

abgestecktes Nesselteil 2

Nesselteil III

Wie ihr oben sehen könnt, gab es noch viele Baustellen, die noch nicht richtig saßen:

  • An beiden Ärmelteilen habe ich je 7mm weggenommen, also eine sanfte Verschmälerung von 1,4cm. Ich wollte den Ärmel nicht zu schmal, um Bewegungsfreiheit zu haben.
  • Den Abnäher am Ellenbogen fand ich bei den ersten beiden Nesselteilen unangenehm bei angewinkeltem Arm, hab ihn also rausgedreht/im Schnitt geschlossen.
  • Am Rücken habe ich horizontal 2cm entfernt und da der Kragen etwas komisch zog, habe ich die Mitte des hinteren Kragenausschnitts um 0,8cm angehoben.
  • Auch habe ich an den Seitenteilen im Rücken sowie in der Front nochmal Weite entfernt. Die Front musste ich sogar links/rechts unterschiedlich ändern, anscheinend bin ich überhalb der Brust unsymmetrisch.
  • Der ganze Bereich um die Hüfte gefiel mir noch nicht so richtig. An den Übergängen von Seitenteil zu Front/Rücken war zu viel Weite, dafür direkt über dem Hüftknochen zu wenig. Ich habe, etwas skeptisch ob das so funktionieren kann, das Seitenteil zerteilt und den Schnitt aufgedreht. Mir war klar, dass das ein Thema ist, das ich besser am fertigen Teil löse. Damit war nur wichtig, dass genug Weite da ist, zu viel entferne ich später.


Und wenn ihr euch denkt ‚das waren jetzt aber genug Änderungen‘, kann ich schon verraten: Auch die Jacke musste ich nochmal abstecken…

Habt heute einen schönen Sonntag und genießt die Beiträge der anderen Weihnachtskleid Sew Along Damen.

14 thoughts on “Weihnachtskleid Sew Along – Nesselteile

  1. Danke für die wunderbare Beschreibung. Ähnliches werde ich auch machen müssen wenn ich mich für das dunkle Kleid entscheiden. Du bist schon weit fortgeschritten. Das wird sicher gut.
    Gruß Mema

    1. Dann bin ich sehr gespannt deine Diorentwicklung zu sehen. Ja, ich brauche sehr lange für ein Nähprojekt, deshalb musste ich im November schon anfangen, sonst hätte ich das nie bis Weihnachten fertig 🙂
      Grüße, Tina

    1. Oh, kompliziert anhören soll es sich eigentlich nicht, es ist nur sehr viel. Soll ich versuchen es in Zukunft noch anders zu beschreiben? Mehr Bilder?
      Grüße, Tina

  2. Ich bin vollkommen geplättet von deiner akribischen Vorgehensweise. Respekt! Mir würde der Geduldsfaden reißen.
    freu mich schon auf das fertige Ergebnis.

    LG Miriam

    1. Mir reißt er auch manchmal, dann brauch ich ein, zwei Wochen, bevor ich weitermachen kann. Aber ich brauche halt eh immer ewig für solche Projekte, da fällt das dann kaum auf 😉
      Grüße, Tina

  3. Wow, bewundernswert, wie du dich Nesselteil um Nesselteil an die perfekte Passform annäherst. Lohnt sich sicher, so ein Blazer ist ja aufwändig genug, da soll er auch angenehm sitzen. Ich finde, die Schulter könnten noch etwas schmaler sein, vor allem von hinten. Viel Spaß beim Nähen!
    Liebe Grüße Christiane

    1. Danke für den Hinweis mit den Schultern, ich habe sie gerade beim finalen Stoff tatsächlich nochmal, nur in den obersten 10cm, um 0,5 cm weiter reingesetzt. Aber dein Hinweis hat mich das Bild nochmal genauer anschauen lassen und du hast Recht, da könnte man sogar noch mehr machen. Ich habe halt so viele (gekaufte) Sachen, die stark über den Schultern spannen, dass ich da gerne auf Nummer sicher gehe.
      Grüße, Tina

  4. Wow, bei so ausführlicher Vorarbeit wird das endgültige Kleidungsstück bestimmt richtig gut! Es ist spannend, die Veränderungen mitzuverfolgen.

  5. Wow, was für ein Anpassungsmarathon! Ich bin schwer beeindruckt von Deiner Liebe zum Detail. Das wird bestimmt toll! Für mein Empfinden kann an den Schultern auch noch etwas Weite raus, außer Du möchtest die Sanduhr-Silhouette so stark betonen. Danke fürs Teilhaben lassen. Lieben Gruß Manuela

    1. Liebe zum Detail, danke für die Blumen. Manchmal wird mir das eher mit Verbissenheit attestiert 😉 Ich habe mich auch schon gefragt, ob es bei diesem Schnitt, gerade in der Rückansicht, nicht gut wäre, den Armausschnitt zwar am obersten Punkt nur ein klein wenig reinzusetzen, aber dafür den Rest des Ausschnitts nicht so schräg laufen zu lassen, sondern etwas zu begradigen. Das würde evtl. die Sanduhr weniger betonen, mir aber trotzdem genug Platz am Schulterknochen lassen. Ob das allerdings funktioniert, bin ich mir nicht sicher. Bei einer zweiten Variante teste ich das vielleicht mal.
      Grüße

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